Unser Experte, Dr. Michael Voit, Spezialist für industrielle Mensch-Technik-Interaktion, spricht über die wichtigsten Entwicklungen für produzierende Unternehmen auf diesem Gebiet.
- Alle Interaktions-Technologien, die aktuell zur Mensch-Roboter-Kollaboration eingesetzt werden, z.B. Personenidentifikation, Gesteninteraktion, etc. werden auf andere Maschinen und Produktionsanlagen übertragen. Die einzelnen Modalitäten treiben die ‚Smartness‘ von Maschinen und Anlagen in der Produktion. Beispiele für Technologien finden Sie auf https://www.iosb.fraunhofer.de/servlet/is/94859/.
- Technologien rund um Augmented Reality (AR) werden weiter an Fahrt aufnehmen. Viele Fertigungsbetriebe erforschen oder testen Tablets, AR-Brillen und andere Geräte. Auch die Kombination von AR über Kopfhörer/Audio wird zunehmend eingesetzt. Ein Beispiel für die Kombination der verschiedenen zugehörigen Technologien ist unser Cobot-Demonstrator, den wir gemeinsam mit strategy& entwickelt haben (siehe Bild). Spracherkennung ist eine weitere Technologie, die zunehmend auch in Fabriken eingesetzt wird. Sie wird robuster und weniger anfällig gegen Nebengeräusche. Auch dies können wir an unserem Cobot-Demonstrator zeigen. In einem Projekt in der Medizintechnik haben wir dies bereits am Beispiel der Unterstützung von Ärzten im OP erprobt (siehe https://www.iosb.fraunhofer.de/servlet/is/69302/).
- Die verfügbaren Technologien wie Personenerfassung, Gesichtserkennung, Personentracking, etc. werden immer robuster und bieten sich darum zum Einsatz in der Produktion an. Damit lassen sich beispielsweise Laufwege in der Logistik optimieren oder die Anzahl der Mitarbeiten an einer U-Montage zählen und darüber automatisch die richtige OEE kalkulieren. Der Einsatz von KI, z.B. Deep Learning-Verfahren, macht die Systeme leistungsfähiger und robuster.
- Die Verfügbarkeit der Erfassungstechnologien erlaubt völlig neue Assistenzsysteme, die ‚erkennen‘, was in der Fertigung oder Montage passiert und so den Benutzern – je nach ihrer Rolle – die wichtigsten Informationen bereitstellen. Es steht nicht mehr die Automatisierung von Arbeitsgängen im Vordergrund, sondern eine geeignete Kombination von Mitarbeitern und technischen Systemen nach dem Motto: das Beste aus beiden Welten (Mensch-Maschine) kombinieren. Man könnte auch sagen: die KI ist der Vorarbeiter, aber der Mitarbeiter ist die letzte Instanz.
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17.03.2020