Das Hochschulsystem ist in den vergangenen fünf Jahren internationaler, durchlässiger und heterogener geworden. Aber: Der Wandel hin zu einem digitalen, flexiblen und optimal berufsvorbereitenden System ist noch nicht geschafft. So lautet die Zwischenbilanz des Hochschul-Bildungs-Reports des Stifterverbandes und der Unternehmensberatung McKinsey.
Eine Arbeitsmarktanalyse im Rahmen des Hochschul-Bildungs-Reports zeigt, dass in Deutschland bis zu 95.000 Datenspezialisten fehlen. „Die Anzahl der Studienanfänger in den MINTFächern ist außer in den Lehramtsstudiengängen zwar gestiegen, es mangelt aber weiter an Informatik-Studierenden und MINT-Studentinnen“, stellt McKinsey-Seniorpartner Jürgen Schröder fest. „Für die Unternehmen ist dieser Mangel an Fachkräften ein deutlicher Wettbewerbsnachteil“, warnt Schröder. Stifterverband und McKinsey empfehlen daher, die Einrichtung von Data-Science-Education-Programmen für Bachelorstudiengänge an Hochschulen, die grundlegende Datenanalysefähigkeiten für alle Fächer vermitteln, für alle Studierende einzuführen. Darüber hinaus sollte es mehr gezielte Kooperationen von Hochschulen und Unternehmen bei der Vermittlung von Datenanalysekompetenzen geben, etwa durch Hackathons.
Gemessen an Vorreitern wie den USA haben sich deutsche Hochschulen bislang nur langsam auf dem Themenfeld Big Data bewegt. An der Columbia University in New York wurde beispielsweise bereits 2012 das interdisziplinäre Data Science Institut ins Leben gerufen, das allen Studierenden der Hochschule grundlegende Datenkenntnisse vermittelt. In Deutschland hingegen gab es Anfang 2017 lediglich 23 Studiengänge mit einer expliziten Spezialisierung auf Big Data und Advanced Analytics.
Quelle und weitere Informationen: https://www.i40-magazin.de/magazin/i40-an-171123.html sowie http://www.hochschulbildungsreport.de/acht-ziele-fuer-die-bildungspolitik .