Wie steht Deutschland im internationalen Vergleich bzgl. Forschung und Entwicklung?

Die Europäische Kommission hat ihren zweiten Bericht über die Wettbewerbsfähigkeit der Innovationsunion veröffentlicht. Das Dokument bietet eine detaillierte Analyse der Entwicklungen in Forschung und Innovation in den EU-Mitglieds- und Assoziierten Staaten. Der Aufbau des Berichts entspricht der ersten Ausgabe aus dem Jahr 2011, wobei die länderspezifischen „Country Profiles“ nun separat veröffentlich wurden. Berücksichtigt wurden Daten, die bis September 2013 von Eurostat erhoben wurden. Der Bericht nimmt auch Bezug auf die Forschungsförderung des 7. Forschungsrahmenprogramms sowie auf die Prioritätensetzung des kommenden Rahmenprogramms Horizon 2020.

Dem Bericht zufolge ist Europa nach wie vor weltweit führend in der Schaffung neuen Wissens und stellt einen attraktiven Standort für Investitionen in Forschung und Entwicklung dar. Die Hauptschwierigkeit Europas in diesem Bereich liege aber in einer mangelnden Fokussierung auf strategisch wichtige Gebiete sowie in der unzureichenden Koordinierung der F&E-Aktivitäten. Zu den innovativsten Staaten zählen der Analyse zufolge Schweden, Deutschland, Irland, Luxemburg, Dänemark, Finnland, Großbritannien und Frankreich.

Der Bericht gibt außerdem Empfehlungen zur Steigerung des innovationsgetriebenen Wirtschaftswachstums in Europa ab. Diese betreffen u.a. eine bessere Abstimmung zwischen Forschungs- und Industriepolitik, die Optimierung der Rahmenbedingungen für schnell wachsende Sektoren wie IKT und Biotechnologie, die Schaffung von Anreizen für Forschende und Investoren, die weitere Verbesserung des Austauschs und Transfers von Wissen in der EU sowie die Bedeutung von Partnerschaften, insbesondere im Rahmen des Europäischen Forschungsraums, der Public-Private Partnerships und des Zugangs zu Forschungsinfrastrukturen.

Der Bericht über die Wettbewerbsfähigkeit der Innovationsunion erscheint alle zwei Jahre. Er wird ergänzt von detaillierten „Country Profiles“ der EU-Mitglieds- und Assoziierten Staaten, die online zur Verfügung gestellt werden. Neben einer Analyse der Forschungs- und Innovationsleistung beinhalten die Profile auch länderspezifische Statistiken zu Bewerberzahlen, Erfolgs- und Förderquoten (z.B. Übersicht über die erfolgreichsten Forschungsstandorte, Forschungsinstitutionen etc.) in FP7 sowie zu den am häufigsten nachgefragten Forschungsthemen und -programmen in den jeweiligen Mitgliedstaaten.

Hintergrund ist die Europa 2020 Strategie, welche unter anderem eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung vorsieht. Ziel ist es hier, die öffentlichen und privaten Investitionen in Forschung und Entwicklung bis 2020 auf ein Niveau von 3 % des BIP zu steigern. Der Bericht erfasst Fortschritte bezüglich dieses Gemeinschaftsziels sowie auch im Hinblick auf F&E-Ziele der einzelnen Mitgliedstaaten. Die Innovationsunion ist eine der sieben Leitinitiativen der Europa 2020 Strategie.

Den aktuellen Bericht zu „Research and Innovation performance in Country Profile 2013 Research and Innovation Germany“ können Sie hier herunterladen.

Weitere Informationen, auch zum Vergleich mit anderen Europäischen Ländern finden Sie auf http://ec.europa.eu/research/innovation-union/index_en.cfm.

Downloads:

germany_2013.pdf

09.12.2013

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