- DGQ startet erstes Weiterbildungsangebot im Bereich Industrie 4.0
- Hoher Praxisbezug durch realistische Simulation von Cyberangriffen auf Industrieanlagen
- Programm bietet DGQ-Zertifikatslehrgang und Grundlagen- sowie Managementseminar
Die vernetzte Produktion der Industrie 4.0 stellt neue Anforderungen an die Cyber-Sicherheit. Neben der erforderlichen technischen Infrastruktur müssen Unternehmen auch die entsprechenden Kompetenzen bei den zuständigen Mitarbeitern aufbauen. Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) und das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB haben auf diesen Bedarf reagiert und gemeinsam ein spezielles Weiterbildungsangebot entwickelt. Für die DGQ bedeutet diese Kooperation zugleich den Einstieg in den Bereich Trainings für die Industrie 4.0. Das Angebot umfasst einen Zertifikatslehrgang sowie Seminare für die Managementebene und für Einsteiger. Entscheidender Vorteil des neuen Angebots: Die Trainings weisen einen besonders hohen Praxisbezug auf. Das Fraunhofer IOSB verfügt über eine Modellfabrik mit realen Automatisierungskomponenten, die einen Fertigungsprozess steuert und überwacht. Dies ermöglicht eine realistische Simulation von Cyber-Angriffen auf Industrieanlagen.
Vernetzte Produktion stellt Cyber-Sicherheit vor neue Herausforderungen
Die zunehmende Vernetzung der Dinge macht auch vor modernen Industrieanlagen nicht halt. Ein immer größerer Teil der Produktionssteuerung erfolgt automatisch. Verschiedene Systeme agieren selbstständig und kommunizieren autonom untereinander. Menschen schreiten in vielen Fällen nur noch bei Störungen ein oder überwachen und steuern Anlagen aus großer Entfernung. Produktionsanlagen bilden immer seltener geschlossene Systeme, sondern sind Teil eines Netzwerks, das sich online angreifen lässt. Damit enden Werkschutz und Anlagensicherheit heute nicht mehr an den Toren der Fabrik. Spätestens seit dem Computerwurm Stuxnet ist auch der breiten Öffentlichkeit bekannt, welche erheblichen physischen Schäden durch Malware entstehen können. Je nach Art und Ziel des Angriffs kann dies sogar Gefahren für Leib und Leben bedeuten. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass die IT-Sicherheit in der industriellen Produktion häufig weniger Spielräume hat, als dies beispielsweise beim Schutz herkömmlicher PC-Arbeitsplätze im Büro der Fall ist. Echtzeitanforderungen von Produktionsanlagen lassen sich beim Einsatz von Software-Patches oder Antischadsoftware nicht mehr gewährleisten. Das gleiche gilt für die Einrichtung von Firewalls und verschlüsselten Verbindungen. Die Industrie 4.0 stellt damit auch im Bereich Cyber-Sicherheit neuartige Anforderungen an das Know-how der zuständigen Mitarbeiter.
Quelle und weitere Informationen zu den angebotenen Kursen: https://www.dgq.de/aktuelles/presse/fuer-mehr-cyber-sicherheit-in-der-vernetzten-produktion-dgq-und-fraunhofer-iosb-kooperieren-in-der-weiterbildung/